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TILISCOS KOLUMNE – „Wer spart, gewinnt – CO2-Fußabdruck als neue Währung“


Stellen Sie sich vor, Sie stehen im Supermarkt vor dem Regal und neben dem Kilo-Preis, dem Nutri-Score, der Zuckerampel und der Haltungsform prangt plötzlich noch ein weiterer Wert auf der Verpackung: der CO2-Fußabdruck. Science-Fiction? Keineswegs! Die gesamte Industrie inklusive der Verpackungsindustrie steht vor einem Paradigmenwechsel, bei dem der Carbon Footprint schon sehr bald zur neuen Leitwährung werden könnte.

Während Länder schon lange um Emissionsrechte feilschen,

könnte bald jeder von uns ein persönliches CO2-Budget verwalten.

In der Schweiz experimentiert bereits ein Start-up

mit einer Klimawährung, die genau das ermöglicht. Die Idee

dahinter ist einfach: Jeder Bürger erhält ein persönliches

CO2-Budget. Mit diesem können Sie einkaufen, reisen und

leben. Ist Ihr Budget aufgebraucht? Kein Problem! Kaufen

Sie einfach von Ihrem umweltbewussten Nachbarn, der noch

reichlich hat. Oder verdienen Sie sich ein paar Kohlenstoff-

Taler dazu, indem Sie Bäume pflanzen. Und Unternehmen?

Die zahlen CO2-Steuern basierend auf ihrem Fußabdruck.

Plötzlich wird lokale Produktion attraktiv, Recycling zum

Goldstandard und effiziente Maschinen sind bares Geld wert.

Ein faszinierendes Konzept, das unser Konsumverhalten

revolutionieren, aber unser Leben, wie im Umweltroman „The

Carbon Diaries“ skizziert, auch ganz schnell ganz schön einschränken könnte.

Mit Inkrafttreten der Ökodesignverordnung wird der Digitale

Produktpass (DPP) Pflicht werden. Transparenz wird damit

zur Norm, und wer sich jetzt nicht vorbereitet, wird abgehängt.

Und der Product Carbon Footprint (PCF), ermittelt

nach DIN EN ISO 14067, wird zum neuen Heiligen Gral der

Verpackungsindustrie werden. Packmittelhersteller, die ihren

CO2-Ausstoß minimieren, gewinnen in Zukunft nicht nur

ökologisch, sondern auch ökonomisch. Lokale oder inhouse

Produktionen, Nutzung von Wasserkraft und Photovoltaik

reduzieren den CO2-Fußabdruck, spiegeln sich so direkt im

PCF jeder einzelnen Verpackung wider und sind dann kein

Marketinginstrumente mehr, sondern knallharte Wettbewerbsvorteile.

Wer effizient produziert, Ressourcen schont

und Lieferketten optimiert, kann seine Verpackungen günstiger

anbieten – in Euro und in CO2.

Die Verpackungsindustrie steht vor einer Zeitenwende. Der

CO2-Fußabdruck wird zur neuen Währung, die über Erfolg

oder Misserfolg entscheiden wird. Unternehmen, die schon

jetzt in nachhaltige Lösungen investieren, sichern sich nicht

nur einen Platz in einer grüneren Zukunft, sondern auch

einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Denn sicher ist,

dass die Inverkehrbringer den CO2-Fußabdruck zum Teil

Ihrer Einkaufsauschreibung und damit zu einem Vergleichskriterium

machen werden.

Egal wie verrückt es klingen mag. Hören wir auf zu träumen,

dass alles so bleibt wie es ist. Die Zeitenwende ist längst im

Gange. Der CO2-Fußabdruck wird zum knallharten Wettbewerbskriterium

und es ist nicht unrealistisch, dass wir bald

nicht mehr nur fragen: „Was kostet das?“, sondern: „Wie viel

CO2-Equivalenten entspricht das?“

Besser ist es vorbereitet zu sein. Sind Sie es?

Die Zeit zum Handeln ist jetzt!

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Kolumne „Wer spart, gewinnt – CO2-Fußabdruck als neue Währung“
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